Sie haben es in den Medien sicherlich auch schon gelesen: Nahrungsergänzungsmittel sind nicht empfehlenswert; Vitamin D ist nutzlos oder sogar schädlich; Vitamin E führt zu Krebs. Wer sich Zeit nimmt und die zitierten Studien eigenhändig prüft, findet schwere Mängel.   

Es gibt fast gar nichts, was sich nicht wissenschaftlich korrekt beweisen liesse. Weiss man schon zum Vornherein, welches Studienresultat seine eigenen (finanziellen) Interessen am besten nähren würde, findet man mit etwas List und Klügelei immer ein entsprechendes Studiendesign, mit welchem sich die gewünschte ursprüngliche Hypothese im Endresultat bestätigen lässt.

Folgende Muster findet man in subjektiven und komplett verzerrten Studien zu Nahrungsergänzungsmitteln regelmässig:

  • Man verabreicht den Probanden beispielsweise einen Einzelstoff und prüft die Auswirkungen des Körper. So wurde schon zigfach die Gabe von Vitamin E auf die Gesundheit unzähliger Probanden getestet. Die Studien kommen dann, oh Wunder, zum Schluss: Vitamin E ist schädlich! In den Medienbericht heisst es dann zusammenfassend: Männer, die regelmässig Vitamin E nahmen, erkrankten häufiger an Prostatakrebs.
    Wissenschaftlich ist das Vorgehen vollständig korrekt. Man verändert möglichst nur einen einzigen Faktor (hier die zusätzliche Gabe von Vitamin E als Nahrungsergänzungsmittel) und schaut, wie der Proband darauf reagiert. Möglichst, ohne einen weiteren Faktor am Probanden zu verändern. Das dahinterliegende wissenschaftliche Prinzip nennt sich „Ceteris paribus“, also übersetzt „unter sonst gleichen Bedingungen“.
    Nur, ein gut funktionierender Stoffwechsel hängt von rund 50 essentiellen Elementen in den richtigen Mengen ab. Gibt man einem Probanden Vitamin E, ohne gleichzeitig seinen Vitamin C Spiegel zu verifizieren und wenn notwendig zu ergänzen, läuft man Gefahr, dass sich das verabreichte Vitamin E zum freien Radikal entwickelt und sich gegen den Körper wendet, also eine Krankheit wie den oben erwähnten Prostatakrebs auflöst. Dieser Effekt ist verstärkt beispielsweise bei Rauchern, deren Vitamin C Spiegel oft bedenklich tief ist.
  • SRF schreibt und berichtet: „Doch nun zeigt eine grosse Studienanalyse, …: Vitamin D zur Prävention bringt oft nichts.„. SRF verweist auf eine sogenannte Metaanalyse aus The Lancet. Die Studie zeigt uns gleich mehrere Verzerrungen.
    Einerseits handelt es sich bei Metaanalysen gar nicht um eigentliche Studien, sondern um reine statistische Zahlenspielereien. Konkret werden in der vorliegenden Studie zig frühere und teils komplett unterschiedlich aufgebaute Vitamin D Studien quantitativ neu analysiert. Die verabreichten Mengen und die eingenommenen Produkte sind wirr gemischt. Zum Blutspiegel der Probanden gibt es keine Information. Zur Aussage, ob Vitamin nutzbringend ist oder nicht, werden nur die Anzahl Knochenbrüche, die Sturzhäufigkeit und die Mineraliendichte im Knochen geprüft. Die überaus wichtigen Kofaktoren zu Vitamin D, also beispielsweise Magnesium und Vitamin K2, werden im Studiendesign einfach vernachlässigt. Hingegen gibt es Vitamin D Versuche kombiniert mit Kalzium und auch das Kalzium sollte ohne Vitamin K2 in der Regel nicht zusätzlich zur normalen Nahrung eingenommen werden.
  • Weiter designen Wissenschaftler ihre Vitamin-Studien meist rund um Einnahmemengen von Nahrungsergänzungsmitteln und basieren sich auf Mengenangaben, die von den Gesellschaften für Ernährung empfohlen werden. Die von den Probanden eingenommenen Mengen sind oft viel zu tief, um eine Wirkung erzeugen zu können. Zudem nimmt jeder Körper die eingenommenen Stoffe unterschiedlich gut auf. Eine ernstzunehmende Studie, wie auch ein verantwortungsvoller Orthomolekulartherapeut oder Arzt basieren sich deshalb auf die verfügbare Menge des Stoffes im Körper, da, wo der Stoff hingehört. Also beispielsweise auf Blutwerte, Urinproben, Gewebeanalysen, etc. Studien ohne Laboranalysen ergeben im Bereich der Orthomolekularmedizin oft äusserst fragwürdige und zwiespältige Resultate.
  • Ein weiteres und regelmässig gesehenes Beispiel ist die  komplette Vernachlässigung der Kohlenhydrate. So kommen interessanterweise immer wieder Studien zur klaren und vermeintlich objektiven Erkenntnis, tierische Fette und Proteine wären für den Menschen schädlich. Wissenschaftlich korrektes Studiendesign, aber komplett verzerrtes Resultat! Die negativen Effekte können nämlich sehr wohl vom übermässigen Kohlenhydratkonsum kommen, nicht vom tierischen Produkt. Solche Studien sind dann oft ideologisch unterwandert.

Einem Journalisten, der solche Studien grobschlächtig zusammenfasst, kann man mit etwas gutem Willen gerade noch Unwissenheit zum Thema attestieren. Aber auch von ihm dürfte man erwarten, nur Dinge zu publizieren, die er vorgängig sauber recherchiert hat. Bei den Herren Wissenschaftlern, welche die Biochemie des Menschen nur zu gut kennen, müssen wir leider davon ausgehen, dass diese ihre verzerrten Studiendesigns bewusst nach Partikularinteressen ausrichten.

Wirft man noch einen weiteren Blick hinter die Bühne, findet man auch eine mögliche Antwort, welche Interessen hinter dem Verzerren von Studien stecken könnten. Die 47 essentiellen Stoffe aus der Natur lassen sich nämlich nicht patentieren! Folglich lassen sich keine hohen Margen wie beim Verkauf von pharmazeutischen Medikamenten erzielen. Äusserst unbequem also für die Pharmaindustrie, dass es natürliche Stoffe gibt, die, in richtiger Kombination und Menge aufgenommen, um ein vielfaches besser heilen, als die gängigen Medikamente in der Schulmedizin. Selbstverständlich, ohne Nebenwirkungen auszulösen, was sich von den Pharmaprodukten leider nicht behaupten lässt.

Trauen Sie keinem Medienbericht und keiner Studie, ohne sich vorher eigenhändig über deren Qualität informiert zu haben!

Autor: André Wermelinger, 15.2.2019